Vorher aber noch ein wenig Werbung
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Titel: Gyogwaseoreul dopeumyeon waegugeoga chumchunda (Wenn man das Lehrbuch zur Seite packt, tanzen Fremdsprachen)
Autor: Lee Seo-gyu
Verlag: Inmulgwa Sasangsa
Preis: ca. 9.000 Won
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Ich uebersetze Kapitel 13 aus dem Buch, Seite 82
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"Mit einer Fahrkarte in der Hand* bin ich aus Deutschland gekommen"
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Vor einigen Jahren traf ich zufällig einen Gymnasiasten aus Deutschland namens Janny, der eine Methode hatte unsere Sprache zu lernen. Aber das Interessante waren die Umstände, die dazu führten, dass er unsere Sprache lernt. Mit seinem Vater guckte er sich die Asienspiele in Busan an, hörte er auf der Straße Uftata-Schlager und ging - total von dieser Musik fasziniert - wieder nach Deutschland.
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Jan hatte Seiten im Internet gefunden, wo er koreanische Musik hören konnte.Doch die Seiten boten nicht nur Musik, sondern auch Texte an, weshalb er während er Trotmusik hörte, Koreanisch lernte und schliesslich seinen Weg gehend, entschied Koreanistik zu studieren.
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Aber als er sich grandios in den Koreastudien der FU Berlin immatrikuliert hatte, kam er wieder nach Korea. Janny wieder zu erreichen war schwer, aber dann konnte ich ihm doch noch ein Glas Soju einschenken und ich sagte dem Koreanistikstudenten Manuel aus Frankreich, der in der gleichen Nachbarschaft wohnte, Bescheid, dass ein Koreanistikstudent aus Deutschland gekommen sei und so saßen wir schließlich alle zusammen.
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Die Geschichte des Treffens der beiden war dann grosses Kino.
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"Ich mag Song Dae Gwan". "Ich Tae Jin A". "Die Texte von Tae Jin A und die Rhythmen von Song Dae Gwan"."Trotzdem sind die Lieder unserer grandiosen Idole unerreicht, nicht wahr".
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Es war eine Stimmung als koennte man bis zum Morgengrauen über Trot reden.
Mit Deutschland gegen Frankreich, Song Dae Gwan gegen Tae Jin A kam es schliesslich zum grossen Showdown beim Karaoke. Der robuste Jan und der knochige Manuel legten das Mikrofon die ganze Zeit nicht zur Seite und die Koreaner, die mitgekommen waren, konnten die beiden nur ungläubig bestaunen.
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Janny sagt "Die in Berlin lebenden Koreaner nennen mich Baerchen. Weil ich ziemlich rund bin, sagt man ich würde Pooh dem Bären gleichen."
Eine Vertrautheit mit dem Koreanischen auf so hohem Niveau durch Musikhören, da bleibt einem nichts übrig als zu staunen.
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Janny hat Koreanisch gelernt, indem er Schlager gehört hat, die Texte gelesen hat und sie selbst nachgesungen hat und ist dadurch vertraut mit unserer Sprache geworden.
Wenn man das Internet benutzt, kann man beliebig oft, unendlich oft, das Lied hören und nachsingen.
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Der Rhythmus der Schlager ist verhaeltnissmäßig gleichmäßig und da die Sänger eine klare Aussprache haben, kann man mit korrekter Aussprache vertraut werden.
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Die von Janny und Manuel gemochten Song Dae Gwan, Tae Jin A, Hyeon Cheol etc. benutzen in Wirklichkeit Dialekte. Aber wenn sie singen, singen sie alle mit korrekter Aussprache.
Und, da der Refrain mehrmals langsam wiederholt wird, kann man gut gleiche Phrasen mehrmals wiederholen.
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Janny sagt, dass man ausserdem, wenn man Koreanisch durch Trot lernt, Liebe, Trennung, die Sehnsucht von Kindern, die nicht alles für ihre Eltern getan haben, Sehnsucht nach der Heimat usw., d.h. für Korea charakteristische Emotionen fühlen kann.
. Janny weiter: "Ob man sich freut, ob man traurig ist, koreanischer Trot ist Musik, die man immer hören kann".
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* "Eine Fahrkarte in der Hand" ist eine bekannte Zeile aus meinem Lieblingsschlager.
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Natürlich wie immer in Korea nicht 100% korrekt, aber ich bin froh, dass es der Wahrheit wenigstens sehr sehr nahe kommt....^^
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