Freitag, 29. Februar 2008

Hanok - Teil 1

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Hanok
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Wenn mich jemand fragt, was mein Traum ist, dann ist es so viel Geld zu verdienen, dass ich mir das Hanok meiner Traeume irgendwo in einem Bergdorf in Gangwon bauen kann und dort ruhig die letzten Jahrzehnte meines Lebens mit einem Teehaus und Uebernachtungsbetrieb zu verbringen.
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Ob ich es je schaffen werde? Jedenfalls moechte ich das unglaubliche Feuer, das all die Leute in anderen entfachen, die sich mit traditioneller (Wohn)kultur in Korea befassen, versuchen durch den folgenden, geradezu epochalen Artikel zu den Grossmeistern des Hanok-Baus auch an den deutschen Leser zu bringen.
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Hanok-Bau erlebt ein Revival in Korea, das so niemand vorhergesehen haette. Auch hier hat die Doppelstrategie von Erhalt alter Bausubstanz und Modernisierter Tradition im Neubau dazu beigetragen, dass sich ganz neue Generationen von Koreanern mit ihrer Bau- und Wohnkultur beschaeftigen. Hanoks, das wuerde ich jederzeit voller Inbrunst verteidigen, sind einer der Hoehepunkte der koreanischen Kultur und ein Erbe an Eleganz und Schoenheit, das ich in dieser einfachen Genialitaet kaum woanders auf der Welt ausmache.
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In dem Artikel lernt man anhand verschiedener grosser Meister aus den Bereichen Bau, Verzierung, Moebel etc. worauf es bei Hanoks ankommt.
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In den naechsten Wochen werde ich also den Artikel uebersetzt hier Teil fuer Teil vorstellen. Insgesamt 13 Seiten koreanischer Artikel brauchen seine Zeit.
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Erster Teil
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[Auf der Suche nach “Hanok”] Die 13 Meister des Hanok-Baus

Hier sind 13 Meister versammelt. Sie sind Menschen die, wie ein Baum, der bis er zur Säule wird, Wind und Sonne trotzen muss, dem Leben zahllose Jahrzehnte abgetrotzt haben und ihr Leben den Hanoks und der traditionellen Architektur gewidmet haben. Das Magazin führte in seiner Ausgabe vom Dezember 2007 eine Postkartenbefragung seiner Leser durch. Es ging darum, wieviel Interesse die Leser an dem Thema Hanok hätten und was die Leser zum Thema unbedingt wissen möchten. Von den 573 Lesern, die an der Umfrage teilnahmen, gaben nicht weniger als 78% an, dass sie in einem Hanok leben möchten und zeigten Interesse an den unterschiedlichsten Fragen

Vom Gyeongbok-Palast bis zum Spezialausbildungszentrum für Holzhandwerk in Namyangju, über das Hanok-Hotel „La Gung“ in Gyeongju und weitere Orte nach Jeongseong in der Provinz Jeolla und wieder nach Seoul ins Viertel Bukchon zog sich uns der der Weg, um diejenigen zu treffen, die Hanoks bauen.
Die Zimmermänner Choi Gi-yeong & Sin Eung-su und der Tischler Seol Seok-cheol, der zum Unantastbaren Kulturgut ernannt wurde, sind wahrhaftig hervorragende Handwerksmeister Koreas. Die beiden Zimmermänner führen mit ihrer Arbeit bei Erhalt und Wiederaufbau von Palästen, Tempelanlagen und größeren Hanoks das Erbe der traditionellen Architektur Koreas fort. Der alte Seol Seok-cheol stellt die Möbel, die das Hanok füllen ganz mit traditionellen Techniken her.
Die Zimmerleute Choe Ung-hoe, Bak Seok-gyu, Kim Gil-seong, Jo Jeon-hwan, Song Hye-jong, Jeong Yeong-su, Hong Deok-gil und Mun Seok-hwan sind dabei nicht nur in Bukchon, sondern landauf landab Hanoks, die in unsere Zeit passen, zu bauen. Seo Seong-hwan baut mit viel Liebe reich verzierte Mauern, Bak Cheon-dong kümmert sich um die Fenster und Türen der Hanoks, No Haeng-yong stattet die Hanoks mit dem aus, was man zum Leben benötigt. Hanok, das ist ein Haus, in dessen Holz, Lehm und Papier das Leben und die Weisheit von diesen Leuten sowie deren Seelen eingefangen sind, die auch in einem späteren Leben immer wieder diesen Beruf ergreifen würden.
Ob es eine Übertreibung ist zu sagen, dass es einem vorkommt, als würde man selbst ein Hanok bauen, wenn man auf Reportage diesen Menschen bei ihrer Arbeit über die Schulter blickt? Wer baut also unser Traumhaus Hanok, und wie?
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